Bevor der Wein in Flaschen abgefüllt wird, reift er in einem bestimmten Behälter. Dieses spielt eine wichtige Rolle für den Geschmack und den Stil des Weins. Es gibt verschiedene Arten von Behältnissen. Wir haben eine kleine Übersicht über jeden einzelnen mit seinen Eigenschaften vorbereitet.
Der Ausbau in Edelstahltanks ist die gängigste Form des Weinausbaus. Diese Art von Tanks findet man heute in jedem Weinkeller. Sie sind sehr praktisch, da sie leicht zu warten, zu bewegen und zu transportieren sind. Die neuesten Modelle ermöglichen sogar eine Thermoregulierung (Temperaturkontrolle).
Geschmacklich gesehen ist Edelstahl völlig neutral. Er ermöglicht es dem Wein, seine Frische zu bewahren und sein volles Aroma zu entfalten, ohne von anderen Aromen überdeckt zu werden.
Das Barrique wurde früher als Behälter für den Transport von Wein auf Schiffen verwendet. Es ersetzte die Amphoren aus Terrakotta, die beim Warentransport viel zerbrechlicher waren. Mit unterschiedlichem Fassungsvermögen sind die bekanntesten nach wie vor das 225-Liter-Bordelaise-Barrique und das 228-Liter-Burgunder-Barrique. Weitere Beispiele sind das Quartaut, das ein Viertel eines burgundischen Barriques (57L) ausmacht, und das Feuillette, das der Hälfte entspricht (114L).
Im Laufe der Zeit konnte man beobachten, dass dieses Behältnis interessante Eigenschaften für die Alterung des Weins hat und ihm eine gewisse aromatische Komplexität verleiht. Das Wichtigste beim Barrique-Ausbau ist, dass der Wein nicht von einer holzigen Seite dominiert wird, die die anderen Aromen völlig überdeckt.
In der Regel reift ein Wein zwischen 12 und 36 Monaten in einem Fass, bevor er in Flaschen abgefüllt wird. Diese Zeit spielt auch eine Rolle für die Entwicklung und die Trinkbarkeit des Weins.
Im Gegensatz zu einem Edelstahltank lässt das Barrique den Wein "atmen". Da das Holz leicht porös ist, findet eine Mikro-Sauerstoffanreicherung statt. Diese kleine Sauerstoffzufuhr macht die Tannine weicher und stabilisiert seine Farbe.
Auch neue Aromen werden ins Spiel kommen, man spricht oft von Vanille, Kokosnuss, süßen Gewürzen oder holzigen, getoasteten und rauchigen Noten. Die Wahl des Holzes für das Fass und seine Gestaltung wird diese zusätzlichen Aromen beeinflussen. Das Holz stammt in der Regel aus französischer oder amerikanischer Eiche, es gibt aber auch Fässer aus Schweizer Eiche. Französische Eiche bringt eher Vanillenoten mit sich, während amerikanische Eiche eher Kokosnussnoten mit sich bringt.
Das Alter des Fasses wirkt sich ebenfalls auf die Stärke dieser Ausbauaromen aus. Wenn ein Fass neu ist, wird es den Wein viel stärker prägen als ein bereits gebrauchtes Fass. Aus diesem Grund spielen die Kellereien oft mit neuen, zweiten und dritten Fässern, um ein gutes Gleichgewicht in ihrem Wein zu finden.
Ein Foudre ist einem Barrique ähnlich, da es ebenfalls ein Holzbehälter ist. Es ist jedoch viel größer und wird oft über viel mehr Jahre als ein herkömmliches Fass verwendet. Die Kellerei Erhard Mathier Vins beispielsweise baut alle ihre Rotweine 24 Monate lang in hundert Jahre alten Fässern aus. Generell ist diese Methode in den Mittelmeerregionen sehr beliebt. Sie wurde 1871 in der Champagne von einem Winzer namens Eugène Mercier eingeführt.
Die ursprünglichen Aromen des Weins bleiben erhalten. Dank seiner großen Größe ist der Kontakt zwischen Wein und Holz kleiner als beim Ausbau in Fässern. Außerdem begrenzt diese Methode das Auftreten unangenehmer Aromen, die durch den Sauerstoffentzug entstehen.
Die Amphore ist ein vasenförmiger Behälter, der aus Ton hergestellt wird. Man hört immer mehr von ihr, aber sie ist dennoch nicht neu. Sie wurde bereits als Weinbehälter verwendet, bevor es Fässer gab. In Georgien, der "Wiege des Weins", wurden schon immer Amphoren verwendet, die man unter dem Namen "qvevris" findet. Der Hauptnachteil dieser Art von Behältnissen ist ihre Zerbrechlichkeit. Es ist ein Behälter, der häufig zur Herstellung von orangefarbenen Weinen verwendet wird.
Amphoren wie auch Fässer ermöglichen es dem Wein, durch den Prozess der Mikro-Sauerstoffanreicherung zu atmen. Allerdings ist Terrakotta ein sehr neutrales Material, das den Geschmack des Weins nicht beeinflussen wird. Es ist eine gute Lösung, um einen Wein auszubauen und seinen fruchtigen Ausdruck zu bewahren.
Diese Form des Behälters ist direkt von Amphoren inspiriert. Ihre Form wurde nach den Regeln des Goldenen Schnitts berechnet und sollte eine Brownsche Bewegung ermöglichen. Diese Bewegung würde eine natürliche und kontinuierliche Vermischung der Hefe ermöglichen, ohne dass ein menschliches Eingreifen erforderlich wäre.
Außerdem ermöglichen seine Eier aus leicht porösem Beton wie bei der Amphore oder dem Barrique die Mikro-Sauerstoffzufuhr des Weins. Sie bestehen ausschließlich aus ausgewählten und gewaschenen Kalksteinen und Sanden. Bei ihrer Herstellung wird darauf geachtet, dass sie den Vorgaben des biodynamischen Weinbaus entsprechen.
Dieser Behälter ist jedoch sperrig, schwer zu lagern und zu bewegen. Außerdem ist sein Preis recht hoch.
Diese kugelförmigen Tanks aus Leichtbeton sind für eine nachhaltige Weinindustrie bestimmt. Sie wurden 2014 von drei Freunden erfunden. Es gibt zwei Arten von Systemen: eine manuelle Drehung mit einer Kurbel und eine automatisierte. Diese Form sorgt dafür, dass der Inhalt möglichst wenig Kontakt mit der äußeren Umgebung hat.
Du hast nun wichtige Informationen über den Weinausbau und seine Behältnisse im Kopf. Ab sofort kennst du dich mit diesem Thema bestens aus!