Naturwein ist eine Art von Wein, der ohne den Einsatz von Chemikalien wie Pestiziden, Herbiziden oder synthetischen Düngemitteln hergestellt wird. Auch die Weinbereitung erfolgt ohne jegliche Zutaten. Es werden also weder externe Hefen noch zugesetztes Sulfit verwendet. Da es jedoch keine offizielle Spezifikation gibt, ist es schwierig, dieses Produkt genau zu definieren. Naturwein ist mehr als eine andere Art des Anbaus, es ist eine neue Philosophie des Weins.
DerSchweizer Naturwein-Verband wurde im Januar 2021 ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, sich für die Förderung von Naturwein einzusetzen und Produzenten, die Naturwein herstellen wollen, zu begleiten und zu beraten.
Sie hat ein Reglement eingeführt, das die Herstellung von Naturwein in der Schweiz regelt. Dieses Reglement bringt eine genauere Definition von Naturwein mit sich. Die beiden Grundprinzipien lauten:
(1) Die Trauben, der Keller und der Wein müssen als biologisch oder biodynamisch zertifiziert sein.
2. Naturwein wird ohne jegliche Zutaten, Zusatzstoffe, Filterung oder Schwefel hergestellt und abgefüllt.
Um die vollständigen Regeln zu sehen: Naturwein-Regeln.
Naturwein und biologischer Wein sind zwei verschiedene Dinge. Der zertifizierte biologische Anbau entspricht einer genauen Spezifikation. Die Trauben werden ohne Chemikalien angebaut, es werden nur Kupfer und Schwefel verwendet. Im Prozess der Weinherstellung eines zertifizierten Bio-Weins werden bestimmte Produkte wie Hefen oder Sulfite verwendet.
Naturwein geht über den biologischen Anbau hinaus, indem er alle Hilfsstoffe verbietet und die menschlichen Eingriffe auf ein absolutes Minimum beschränkt.
Naturwein wird denselben Prozess durchlaufen wie ein herkömmlicher Wein, jedoch ohne Zugabe von Inputs. Zum Beispiel darf keine externe Hefe hinzugefügt werden, um die Gärung in Gang zu bringen. Es werden nur die Hefen verwendet, die natürlich auf den Trauben vorkommen. Naturwein wird nicht gefiltert und es werden keine Sulfite hinzugefügt. Dies kann ein Problem für die Stabilität des Weins darstellen.
Ja, Sulfite kommen natürlich im Wein vor. Es ist eine Verbindung, die während der alkoholischen Gärung entsteht. Bei Naturweinenwerden jedoch während der Weinbereitung keine Sulfite hinzugefügt. Normalerweise wird eine kleine Menge hinzugefügt, um den Wein stabilisieren und schützen zu können.
Da diese Praxis noch recht neu ist, haben wir nicht genug Erfahrung, um ältere Jahrgänge von Naturweinen zu verkosten. Theoretisch sind naturbelassene Weine, die weniger Sulfite enthalten, folglich weniger stabil und laufen Gefahr, schneller zu oxidieren. Die Lagerung der Flaschen spielt bei naturbelassenen Weinen eine noch größere Rolle.
Man muss sich darauf einstellen, etwas anderes als einen herkömmlichen Wein zu probieren.
Die Farbe ist manchmal trüb, da der Wein nicht gefiltert wurde und noch Schwebeteilchen enthält.
In der Nase kann man manchmal Reduktionsgerüche (faule Eier, Kohl) wahrnehmen. Dies kann in den meisten Fällen durch Belüften des Weins korrigiert werden.
Im Mund hat der Naturwein manchmal eine kohlensäurehaltige Seite, selbst bei Rotweinen, die etwas überraschend sein kann. Diese prickelnde Note kommt daher, dass naturbelassene Weine abgefüllt werden, ohne ihren hohen Gehalt an Kohlensäure (C02), die aus der Gärung stammt, zu korrigieren. Das Behalten von Kohlensäure schützt den Wein vor Oxidation und stellt eine Alternative zu Sulfiten dar. Die Kohlensäure entweicht schnell, wenn man den Wein belüftet oder ein wenig schüttelt.
Die Faustregel für den Genuss eines Naturweins lautet: Denken Sie daran, die Flasche zu öffnen und den Wein etwa eine Stunde vor der Verkostung zu dekantieren.
Das Team von Bon Ben Voilà hat sich einen Spaß daraus gemacht, die Weinverkostung zu karikieren, darunter auch Naturweine. Ein Video, das mit Humor zu nehmen ist!
