Die Nacht vom 12. November 2022 wird sich für immer in das Gedächtnis der Bewohner des Dorfes Leytron einprägen. Ein Feuer drohte den Weinkeller von Marc-André Rossier in Schutt und Asche zu legen. Wie durch ein Wunder brachte ein unerschrockener freiwilliger Feuerwehrmann die Flammen schnell unter Kontrolle. Er war kein gewöhnlicher Feuerwehrmann, sondern Marc-Andrés Sohn François Rossier, ein Held, der das seit vielen Generationen bestehende Weinerbe der Familie rettete.
Tatsächlich war die Liebe zum Wein bei den Rossiers schon vor Marc-André vorhanden. Seine Großeltern, François und Joseph, waren herausragende Akteure im Weinbau. Ersterer lieferte die Weinlese in die Geschäfte des Dorfes, während letzterer ein Gründungsmitglied des Hauses Provins war. Es war jedoch Marc-Andrés Vater Louis, der die ersten Holzscheite in den Kamin des Familienkellers legte. Dieser hatte eine ausgeprägte Vorliebe für die Weinherstellung und stellte sechzehn Jahre lang aus reinem Vergnügen seine eigenen Gewächse her. Gemeinsam mit seiner Frau Anna beschlossen sie 1980, einen eigenen Weinkeller zu bauen, um ihre Produktion zu vermarkten.
Nachdem der Funke übergesprungen war, übernahmen Marc-André und Philomène 2006 die Leitung des Familienweinkellers. Sie führen die Arbeit vom Weinberg bis zur Flasche alleine durch. Ihre Tochter Caroline stieg 2013 in das Abenteuer ein. Sie ist Feuer und Flamme und bringt eine neue Energie mit, indem sie Divico und Dinova, Rebsorten, die gegen die wichtigsten Krankheiten resistent sind, integriert. Dylan, Carolines Ehemann, fügt sein Know-how hinzu, indem er sich um die gesamte Mechanisierung des Weinbergs kümmert. Eines Tages werden vielleicht ihre Kinder diese schöne generationenübergreifende Geschichte fortsetzen, die noch nicht bereit ist, auszulaufen.