Für manche ist Wein ein Kunstwerk, das von einem Einkellerer akribisch ausgearbeitet wurde. Für andere ist er das Produkt der Traube, dieser exquisiten Frucht, die von einem Winzer mit Leidenschaft angebaut wird. Wein ist aber auch Ausdruck der Erde und des harmonischen Ökosystems, das zwischen den Rebenreihen gedeiht.
Philippe Gay ist dafür bekannt, überall, wo er hinkommt, Blumen zu streuen. Als er 1991 seinen Weinkeller gründete, entschied er sich dafür, den Wein durch die Tulpe zu symbolisieren. Übrigens, wenn man den Blumenweg durch die Weinberge von Fully geht, hat man gute Chancen, das Flaggschiff des Familienkellers zu erreichen: die Domaine de Grü. Denn im Herzen dieses 3,5 Hektar großen, verwunschenen Clos werden die besten Nektare produziert.
Nachdem er die ersten Rebstöcke mit seinem Vater gepflanzt hatte, übergab Philippe 2009 die Leitung an seinen Sohn Jérémy. "Ich, die dritte Generation, mache nicht viel, außer Aperitif zu trinken und von ihrer Arbeit zu profitieren", sind Jérémys neckische Worte. Sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, ist für diesen hyperaktiven jungen Winzer und Kellermeister, in dessen Kopf Tausende von Ideen spriessen, nicht üblich. Die Vergrößerung der Lagerräume, die Einrichtung eines Verkostungsraums und die Modernisierung der Weinberge sind nur einige der Initiativen, die er ergriffen hat. Auch wenn die Zukunft ungewiss bleibt, kann der Weinkeller La Tulipe mit Jérémy am Ruder das Leben rosig sehen.